Brandlbracke

Die Rasse wurde unter der Nummer 63, im Jahr 1996, bei der FCI als Standard eingetragen. Der Zuchtverein, Deutscher Brackenverein e.V., ist Mitglied beim Jagdgebrauchshundeverband e.V. (JGHV) und beim Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH). Die Brandlbracke geht auf die Keltenbracken zurück. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann gezielt gezüchtet. Die Rassekennzeichen wurden 1883 in Österreich festgelegt. Es handelt sich also ursprünglich um eine österreichische Rasse, die vor allem von dem Steirer Karl Barbolani und von Herzog Ludwig Wilhelm von Bayern maßgeblich mit beeinflusst wurde.

Erscheinungsbild

Die Brandlbracke ist eine mittelgroße Bracke, deren Schultermaß zwischen 48 und 56 cm betragen soll. Das Haar ist kurz, glatt , dicht und eng anliegend. Es zeigt einen seidigen Glanz. Die Grundfarbe ist schwarz, mit auffallendem, klar abgegrenztem, hell- bis dunkelbraunem Brand (daher der Name der Rasse). Diese braune Zeichnung umfasst den unteren Teil der Läufe, zieht sich an der Innenseite hinauf bis zum Körper und zeigt sich zum Teil bis auf die Brust. Auch der Fang ist von unten herauf bis an die Seiten mit dieser Farbe gezeichnet.

Unbedingt vorhanden sein müssen die beiden rot-braunen Marken innen über den Augen. Daher auch der Name „Vieräugl“. Auf Brust und Kehle kann es ein weißes Abzeichen geben, auch Brackenstern genannt, das aber nicht zu groß sein soll. Der Körper ist langgestreckt, schlank bis etwas kräftiger, aber immer elastisch wirkend. Die Brust ist breit und tief, die Lendenpartie etwas aufgezogen, die Kruppe erscheint leicht abfallend. Die Behänge sind mittellang, nicht zu breit, hoch angesetzt und unten abgerundet. Die Rute ist lang, verjüngt sich gleichmäßig und ist an der Unterseite gröber behaart. Sie ist leicht gebogen, wird in der Ruhe eher herabhängend, in der Erregung mehr nach oben getragen. Das Auge ist braun, klar und zeigt einen aufmerksamen, intelligenten und selbstbewussten Blick. Bewegungsfreude und ein raumgreifender, eleganter Gang sind ebenfalls kennzeichnend. Charakter

 

 

Das angenehme Wesen ist ein weiterer, auffallender Charakterzug der Brandlbracken. Genügend Bewegung und Beschäftigung, durch Ausbildung und Arbeit, sind jedoch besonders wichtig, um einen ausgeglichenen und leistungsbereiten Hund zu haben. Für eine reine Zwingerhaltung sind diese Hunde weniger geeignet, ein Teil Familienanbindung ist zwingend erforderlich

Die jagdlichen Aufgaben

Die besonderen Eigenschaften dieser Rasse kennzeichnen sie als vielseitigen Jagdhund. An erster Stelle steht das anhaltende, sichere und laute Jagen auf Fährte und Spur. Die ausgesprochene Eignung zum Stöbern und lauten Jagen begeistert immer wieder viele Jäger. Vor allem auch auf Schwarzwild sind diese Hunde in ihrem Element. Ein hervorragendes Orientierungsvermögen und die Gangsicherheit lassen Einsätze auch im schwierigsten Gelände zu. Eine Brandlbracke findet im Normalfall immer zurück. Der ausgeprägte Spurwille macht zusammen mit der Schärfe auch die spezielle Eignung zur Schweißarbeit aus. So werden viele Brandl-bracken als ausgesprochene Spezialisten für Schweißarbeit eingesetzt. Hier kommen dann Spurwille und Ausdauer zum Tragen.

 

Welpenvermittlung

Auf Grund der stark ausgeprägten Jagdpassion und der leistungsorientierten Zucht, werden Brandl-Bracken vom Verein nur in Jägerhände abgegeben. Der „Deutsche Brackenverein e.V.“, Verein für Brandl- und Steirische Rauhhaarbracken, ist in Deutschland der Ansprechpartner, wenn es um diese Rasse geht. Zucht, Prüfungen und Fortbildung für Hunde und Führer sind die Hauptanliegen des Vereines. Mit fast 1.000 Mitgliedern und etwa ebenso vielen Hunden findet hier ein reger Austausch rund um diese leistungsstarken Jagdhelfer statt. Auch regionale Ansprechpartner stehen zur Verfügung. Weiteres auch im Internet unter www.deutscher-brackenverin.de.

Literaturhinweise

Michael Tandler, Bracken im jagdlichen Einsatz; Neumann-Neudamm-Verlag 2. Auflage 2000

Hermann Hanawitsch, Die Brandlbracke, ein Hund für alle Nachsuchen; zu beziehen über den Deutschen Brackenverein

Martin Wolfram, Rote Fährte-Laute Jagd jagen mit Bracken; Neumann-Neudamm-Verlag 1. Auflage 2008

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